Wusstet Ihr, dass es einen Weltbienentag gibt?
Gut, inzwischen gibt es ja fast für alles einen eigenen Tag, der 20. Mai allerdings ist den Bienen gewidmet. Das hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen ausgerufen. Sie unterstreicht damit die elementare Bedeutung von Bienen und anderen Bestäubern für Biodiversität und Ernährungssicherheit, sowie für die Menschheit allgemein.
Bei einem Besuch bei einem seiner Bienenvölker bestätigt uns Moritz Seidler, dass die eigentliche Leistung der Bienen die Bestäubung ist, nicht der Honig. Zweidrittel all unserer Lebensmittel sind nämlich direkt oder auch indirekt abhängig von der Leistung von Honigbienen. "Das wird viel zu wenig honoriert. Eigentlich sollten Imker*innen dafür eine Art Bienenvölker-Prämie bekommen, so wie Landwirt*innen eine Flächenprämie bekommen. Weil die Gesellschaft direkt von den Bienen profitiert!"
Die meisten von Moritz 18 Völkern summen in und um Berlin, die Stadt mit Deutschlands größter Bienendichte, auch dank vieler leidenschaftlicher Stadtimker*innen und einer blühenden Balkonlandschaft.
Über das Jahr verteilt produziert er vier bis fünf Sorten, mit denen er einmal im Monat (immer am ersten Samstag) auf unserem Wochenmarkt ist.
Sein Ziel: "Single Hive Honey", der die Einzigartigkeit jedes einzelnen Bienenvolkes und eine Vielfalt an Aromen aus einer diversen Land(wirt)schaft darstellt. Er wünscht sich, dass wir Bienenvölker als organische Wesen verstehen: "Es gibt eine Königin, es gibt Arbeitsbienen und es gibt die Drohnen. Die bilden gemeinsam ein organisches Wesen, das zusammen gehört. Die Waben sind quasi wie bei uns die Knochen, jeder Teil des sogenannten "Bien" ist ein Organ des Wesens. Und jedes Bienenvolk ist unterschiedlich! Das sollten wir wertschätzen und beachten".
Ob Moritz den Weltbienentag feiert? Vielleicht. Aber eigentlich ist für ihn jeden Tag Bienentag. Auch wenn er gelernt hat, dass das mit der Urlaubsvertretung gar nicht so einfach ist, irgendwie finden sich nicht so einfach Bienen-Sitter...