
Dass unser täglich Essen in den letzten Jahren eine neue Ästhetisierung erfahren hat, an der wir uns alle mehr oder weniger beteiligen, deren Wirkung sich aber längst auch große Einzelhandelsketten bedienen, dürfte niemandem verborgen geblieben sein, der Social Media nicht kategorisch ablehnt. Der Geschmack tritt vielfach in Konkurrenz zur
instagramable-keit
eines Gerichts.
#freakshake
oder die
#avocadorose
sind nur einige Artefakte dieser Entwicklung. Um diese Art visuelle Esskultur geht es der
Food Art Week
nicht. Die von
Tainá Guedes
von der
Entretempo Kitchen Gallery
in der Senefelderstraße im Prenzlauer
Berg kuratierte Woche setzt dem #foodporn eine
andere Ästhetik
entgegen. Essen nicht als stilisiertes Kunstobjekt, sondern als identitätsstiftender Teil unserer Kultur, der durch die Kunst auf eine andere als die alltägliche Weise erfahr- und hinterfragbar gemacht wird.
In diesem Jahr trägt die Food Art Week, die vom 7.–14. Juli in der ganzen Stadt stattfindet, den Untertitel "vs. Meat": Was macht es mit uns, wenn wir Tiere essen? Was für Folgen hat Fleischkonsum auf die Umwelt? Die mehr als 20
Ausstellungen, Performances, Filme und Installationen
sollen bewusst Teil des globalen Food Movements, das längst im Gange ist, sein, es nicht bloß dekorativ illustrieren. Am Freitag geht es los mit der
Eröffnungsparty im Halleschen Haus
. Und kommende Woche dann wird
Lukas Julius Keijser
eine
Pop-Up Metzgerei
auf dem Street Food Thursday aufmachen. Ganz und gar ohne Fleisch.