Berlin, Ecke Reichenberger

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Wie wird man eigentlich eine Gastromeile? Oder, freundlicher formuliert, eine kulinarische Bestlage? Also nicht so ein Simon-Dach-Kiez. Auch keine Kollwitzstraße. Sondern eine tatsächlich ziemlich langes Stück Kreuzberger Kopfsteinpflasters, dass uns noch immer das Gefühl gibt, Orte zu betreten, an denen uns Menschen ihre eigenen Erzählungen servieren. Selbstverwirklichung sagte man einmal dazu. Zum Beispiel Mani in Pasta, wegen denen sind wir ja gerade in dieses vor einigen Jahren noch so abseitige Hinterland des Landwehrkanals geschlendert. In der Reichenberger Straße 125 eröffnen die Pastamanufakteure aus unserer Halle kommende Woche ihr Restaurant. Keine Sorge, der Markthalle bleiben sie erhalten. In der Reichenberger werden die Pastagerichte nun zum Herzstück der großen italienischen Tafel (es gibt als auch die Secondi Piati, also Fisch und Fleisch). Weswegen wir die Reichenberger künftig vielleicht die längste Nudel Berlins nennen sollten. Schließlich sind Ash Lee und ihre wunderbaren Chungking Noodles auch kürzlich hier sesshaft geworden. Übrigens: Zur besten und schärfsten asiatischen Nudelsuppe der Stadt haben Motel Beer, deren Geschichte ja auch bei uns in der Halle begonnen hat, ein korrespondierendes Pal Ale gebraut. Oder Mama Shabz, dieses kunterbunte, aromenaufrichtige pakistanische Lieblingslokal von Shabnan Syed, Street-Food-Akivistin und auch eine gute Bekannte der Markthalle Neun. Und sonst? Der in diesem wie jenem Sinne geschmackssichere Menüitaliener Karloff von Achille Faresi. Das lässige Lugosi. Oder New York Chesecake bei Five Elephant. Und das gute Gefühl, dass alle diese Läden lustvoll bezahlbar bleiben. Manche für jeden Tag, andere für die besonders schönen, in dieser Kreuzberger Kopfsteinpflasternudel.

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