Rosige Aussichten

weingut_pfluger.jpg

Vielleicht lohnt es sich, wo es sich doch ganztägig so anfühlt, wie an einem kalten Märzmorgen, noch mal zurück zu gehen, so zu tun als wäre es ein eben solcher und über die diesjährigen Sommertrends zu sinnieren. Denn die entstehen, nicht nur in der schnelllebigen Modebranche, in Wahrheit schon viel früher. Und so stand auch vor der Antwort darauf, was uns diesen Sommer ins Glas kommt, ein monatelanger Prozess, viel probieren und immer wider neu justieren. Am Ende ist – so viel können wir Euch verraten – die Trendfarbe rosé. Anders als im Augenblick war in den vergangenen beiden Jahren nämlich echtes Rosé-Wetter.
Allerdings der Ruf des Rosé – er war lange ramponiert. Irgendwie kitschig, irgendwie nur was für dreißig Grad plus. Das lag auch daran, dass in den Rosé oft nur kam, was nicht für den Rotwein taugte: die weniger schönen, die verletzten Trauben. Das aber hat sich grundlegend geändert. Und so hat das Team der Weinhandlung Suff entscheiden, dass die Zeit reif ist für einen roséfarbenen Hauswein. Denn nicht nur wird Rosé zunehmen lieber getrunken, sagt Agne Petrikaite von Suff, auch eine neue Generation Winzer legt großen Wert darauf, einen qualitativ hochwertigen Rosé im Programm zu haben. So auch Alexander Pflüger , der seine Weinberge in Bad Dürkheim in der Pfalz biodynamisch und von Hand – ab und zu hilft ein Pferd – bewirtschaftet. Gerade für Spätburgunder seien die Bedingungen in der Pfalz bestens, erzählt er, und das nicht erst seit immer wärmeren Sommern. Allein bei ihm macht der Anbau roter Trauben mittlerweile 40 Prozent aus, Tendenz steigend. Jüngere Lagen, die noch nicht bereit für einen wirklich guten Rotwein sind, werden dann gern für Rosé genommen. Er selbst hat eigens eine Spätburgunderlage für seinen Rosé ausgesucht mit der er das ganze Jahr, angefangen beim Beschnitt im Winter, anderes arbeitet, um am Ende eben keinen Kompromiss, sondern den bestmöglichen Rosé ins Glas zu bringen. Ist der Rosé, der nun in Zusammenarbeit mit dem Suff-Team entstanden ist anders als der, den er unter seinem Namen vermarket? Ein bisschen trockener sei er, ein Tick moderner vielleicht mit einer beerigen Fruchtnote. Und warum hat er sich auf eine solche Zusammenarbeit bei der immer wieder verschiedene Proben mit unterschiedlichen Varianten nach Berlin geschickt hat, überhaupt eingelassen? Da ist er er ganz klar: Sich zusammen mit weinbegeisterten Menschen, die eine, wie er sagt, sehr "gute Zunge" haben, mache einfach viel mehr Spaß als sich allein im Weinkeller Gedanken zu machen!
Was die kollektive gute Zunge am Ende herausgeschmeckt hat? Das könnt Ihr am Samstag ab 12 Uhr hier auf dem Markt probieren und auch fragen, wie denn die anderen Varianten waren, denn Alexander Pflüger kommt selbst zur (Rosé) Release Party des Jahres.