Kumpel & Keule plant weiter seine Zukunft in der Markthalle Neun

Kumpel und Keule

Die gläserne Fleischerei erfährt in Deutschland und international große Beachtung. Nun planen die Macher Jörg Förstera, Hendrik Haase und Roman Hehmann die Fläche für Verkauf und Metzgerhandwerk zu vergrößern – um so vor Ort mehr Arbeitsplätze zu schaffen, eine größere Vielfalt an Spezialitäten anbieten zu können und natürlich auch das Preisgefüge ihres Angebotes noch breiter anzulegen.

Seit Kurzem ist es offiziell: Kumpel & Keule hat die Baugenehmigung für einen Neubau in der Markthalle Neun.
„2015 starteten wir zu fünft in der Markthalle Neun mit einem Traum: Wir wollten dem ehrlichen Metzgerhandwerk die Würde zurückgeben und so vielen Menschen wie möglich wieder Zugang zu einem transparenten und nachhaltigen Fleischgenuss zu ermöglichen“, so beschreibt es Hendrik Haase, einer der Unternehmensmitbegründer.

Aus der Handvoll Pioniere ist inzwischen ein Unternehmen mit fast 30 Vollzeit-MitarbeiterInnen im Kiez geworden. In Zeiten in denen immer mehr Metzgereien in Deutschland aufgeben müssen, (minus 30 Prozent in den letzten zehn Jahren laut dpa) gilt Kumpel & Keule bis heute als nachhaltiges Paradebeispiel für die Wiederbelebung eines todgesagten Handwerks.

Im Herbst 2018 trat Kumpel & Keule das erste Mal an die Verwaltung der Markhalle, um über die Möglichkeit einer Vergrößerung zu sprechen. Bernd, Florian und Nikolaus unterstützen die Idee sofort: „Wir wollen auf jeden Fall Kumpel & Keule als Mieter mit Hauptstandort in der Halle halten.“
Es folgten Gespräche und Planungen mit den Architekten, die Suche nach einem geeigneten Standort in der Halle und schließlich Bauanträge und Abstimmungen mit der Denkmalbehörde – die historische Hallenarchitektur soll so weit wie möglich in die Baupläne integriert werden. „Als Vorkämpfer für den Erhalt des kulinarischen Weltkulturerbes sehen wir uns beim Bauvorhaben als Partner des Denkmalschutzes,“ betont Hendrik Haase. 

Die voranschreitenden Planungen bringen noch einen weiteren positiven Aspekt mit sich: Annette Zellers Wunsch mit ihrem Kuchenstand feste Händlerin werden zu können. Sie möchte nämlich die bisherige Fläche von Kumpel & Keule übernehmen und kann so auch unter der Woche,  vor Ort in der Halle ihr Backhandwerk präsentieren und vor den Augen der Kundschaft handwerklich herstellen.

Im Frühjahr konkretisierten sich die Pläne. Nach Abschluss der ersten Planungen wurden im nächsten Schritt die Pläne der Händlerschaft vorgestellt - heisst der Umbau ja auch Veränderungen für die Halle. Ein Meinungsbild unter den Händlern wurde eingeholt. Natürlich gab es zahlreiche Fragen und auch Kritik - z.B. wie sich die Veränderung auf den Markt und die anderen Händler auswirken. Alle Beteiligten äußerten sich in diesem Rahmen in ausführlichen Statements. In der abschließenden Umfrage sprach sich dann eine sehr deutliche Mehrheit der Händler für den Umbau aus.
„Unser Ziel ist es auf einer doppelt so großen Fläche (von 36qm auf ca. 70qm) noch mehr bezahlbare Produkte für alle herzustellen und anbieten zu können. Durch die Erweiterung unserer Produktion wird vor Ort mehr Handwerk für uns möglich werden“, betont Hendrik Haase. Dadurch könne man zudem eine größere Vielfalt an Spezialitäten anbieten und auch das Preisgefüge des Angebotes breiter auslegen.
Wie bei ihrem ersten Bau will Kumpel & Keule auch diesmal mit Kreuzberger Baufirmen zusammen arbeiten. Wann es genau los geht mit den Umbauarbeiten, darüber halten wir euch hier auf dem Laufenden.