Interview mit Christiane von Roda

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Von einem Teil der Anwohner gibt es Kritik an der Kündigung des Mietvertrags von ALDI. Nun soll dm in die Markthalle einziehen. Wie sehen Sie das?

Die Sorgen und Ängste der Anwohner kann ich gut verstehen. Wenn sich etwas verändert, dann bringt das erst mal Verunsicherungen mit sich. Zum Beispiel, ob man die Dinge, die man zum Leben braucht auch weiterhin in der Nähe erhält oder ob dann nicht alles zu teuer wird. Die Sorgen möchte ich allen Anwohnern nehmen: Wir werden mit einem großen und vor allem günstigen Angebot an Trocken-Lebensmitteln und Bio-Produkten die Auswahl in der Markthalle sinnvoll ergänzen.

Passt dm zur Markthalle Neun?

Das glaube ich schon. Uns verbindet mit vielen Anwohnern im Kiez zum Beispiel, dass wir uns für nachhaltiges Handeln für den Menschen einsetzen. Uns geht es um einen schonenden und sinnvollen Umgang mit Ressourcen. Wir setzen uns für die Förderung von Bio-Nahrungsmitteln ein, die für alle erschwinglich sind. Wir sind nicht irgendein grauer Konzernriese, der daher kommt und andere verdrängt: Unsere Kolleginnen und Kollegen, die im dm in der Markthalle arbeiten möchten, sind ganz normale Menschen aus der Gegend. Einige werden aus Kreuzberg kommen, andere aus den benachbarten

Berliner Bezirken. Uns eint, dass wir alle die gleichen Sorgen oder Befürchtungen teilen und jeden Tag daran arbeiten, dass die weniger werden.

Welche Sorgen sind das?

Das sich der Kiez verändert und wir alle abgehängt werden. Das jeder nur noch online einkaufen kann und die Menschen, die bei den Onlineriesen arbeiten, sich die Mieten in einer Wohngegend wie in Kreuzberg nicht mehr leisten können. Wenn wir einen dm-Markt in der Markthalle öffnen, ist aber genau das Gegenteil der Fall. Viele Anwohner haben gesagt, sie wünschen sich einen Drogeriemarkt in unmittelbarer Umgebung, damit im Kiez jeder das bekommt, was er für seinen Alltag braucht.

Wann planen Sie die Eröffnung?

Voraussichtlich im Frühjahr 2020 möchten wir eröffnen. Bis dahin bitten wir die Anwohner um Vertrauen, dass wir uns wirklich um ihre Bedürfnisse kümmern möchten. Wir möchten ein guter Nachbar sein und uns in die Belange im Kiez aktiv einbringen. Wir haben ein so breites drogistisches Sortiment und gleichzeitig ist bei uns für jeden Geldbeutel was dabei. Ich bin sicher, dass wir, wenn wir uns im Kiez besser kennengelernt haben, uns einander sehr schätzen werden.