Erntefrisch zu Tisch: Vegane Rezepte von Oma

Meze Feinkost-0516

Leila ist seit 1972 Kreuzbergerin. Als kleines Kind kam sie mit ihren Eltern aus Ost-Anatolien in die Hauptstadt. "Büroarbeit war nicht so mein Ding", weswegen sie nach einer kaufmännischen Ausbildung ihren Weg durch die Berliner Küchen gegangen ist. Im Anatre im Hackeschen Markt lernte sie mehr über die mediterrane Küche und während ihrer Zeit in der Rathauskantine in Wedding lernte sie die deutsche Hausmannskost zu schätzen. Ihr eigentlicher Wunsch blieb dabei immer präsent: die türkische Kulinarik aus ihrer Heimat mit Berlin zu teilen. Denn so is(s)t Leilas zu Hause.

Die Rezepte, die ihre Theke in der Markthalle Neun seit 2012 bestücken, sind zum Großteil Kreationen von ihrer Familie. "Die Linsensuppe und den Bulgur-Salat habe ich von meiner Mama." Ganz besonders haben allerdings Leilas Papa und Oma - beide passionierte Köch*innen - ihre Begeisterung fürs Essen geprägt. "Es gab keine Regeln, aber beide haben sehr traditionsbewusst und simpel gekocht. Mein Papa hat viel mit Gewürzen gearbeitet und seine eigenen Mischungen gemacht. Thymian, Sumach, Granatapfelsirup und Minze hat er oft und viel verwendet. Der Petersilien- und Olivensalat ist übrigens von ihm." Vor allem warme Gerichte hat ihre Oma, die sie regelmäßig in Anatolien besuchte, beigebracht. So auch die veganen Bulgurbällchen, die normalerweise mit Rindfleisch und Walnuss gefüllt werden. Leilas Oma hat die Traditionsfüllung gegen Spinat und Linsen ausgetauscht. "Es war den Umständen geschuldet: Fleisch war rar. Es hat sich dennoch als Familienrezept etabliert und am besten kommt es bisher in Berlin an." Sie schmunzelt und merkt, dass sie die beliebten Bällchen mal wieder zum Street Food Thursday zubereiten sollte. "Ich selbst kreiere auch meine eigenen Rezepte, probiere immer wieder Neues aus und lasse mich während meiner Urlaube in der Türkei inspirieren." Ihre Theke geht mit den Jahreszeiten: "Aktuell machen wir wieder mein Baba Ganoush-Rezept. Jetzt ist Auberginen-Saison und da schmecken sie am besten." Joghurt, Tahin, Zitrone, Kreuzkümmel, Knoblauch und Salz zu den ofengeschmorten Auberginen, die sie sich bei Baronick holt, und fertig. Ganz simpel, denn Laila weiß "meistens ist das Einfachste, das Beste. Nicht viel Schnickschnack."