Der Besuch der alten Dahme

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Wir sind baden gegangen. Dort, wo Berlin am Ufer liegt. Im Köpenicker Stadtteil Wendenschloss, wo man sich bereits seit 1912 in die, nun ja, Fluten werfen kann. Ein Strandbad, und was für eins. Und ein Biergarten, ein Ausflugslokal und eine Feierlocation mit tatsächlichem Brandenburggefühl. Nur dass am Strandbad Wendenschloss (fast) noch die Straßenbahn hält. Seit diesem Sommer wird das Bad vom jungen Team um den gebürtigen Köpenicker Florian Kawka betrieben. Und der hat erstmal ein paar Sachen anders gemacht. Eintritt zum Beispiel zahlt man nur noch für das Wasser (und den Strand davor). Wer für ein (Tank-)Bier kommt, einen Kaffee, die ehrlichen Flammkuchen oder eine frisch gebackene Aprikosentarte, setzt sich einfach unter die lauschigen Bäume. Zudem wurden zwei der drei Badehäuser aus den 1950er-Jahren in luftige Gasträume mit Gründerzeitkneipenmobiliar und teilweise bodentiefen Fenstern verwandelt, nur falls Ihr jetzt Lust bekommt zu heiraten oder Euren Geburttag mal richtig groß zu feiern. Vielleicht schon zur nächsten Saison könnte das Strandbad (abgesehen von Eis am Stil und den sauren Schnüren, ohne die ein Strandbad einfach kein Strandbad ist) bereits komplett auf biologische Produkte setzen. Die Leute, so Florian Kawka, fragen schon heute danach. Wenn sie sich nicht gerade ein Board geliehen haben und gen Sonnenuntergang Stand-up-Padeln. Der Sonnenuntergang ist über der Dahme nämlich auch fürchterlich schön.

Strandbad Wendenschloss, Möllhausenufer 30, Köpenick
Täglich 9-19 Uhr (bei schönem bis leidlich schönem Wetter bis 22 Uhr)